Der Joker ist zurück in Venedig

„Joker: Folie à Deux“ heißt Todd Phillips‘ Sequel zu seinem Löwengewinner „Joker“ von 2020. Joaquin Phoenix spielt wieder die Titelrolle, an seiner Seite ist Lady Gaga zu sehen. Gesungen wird auch.

Von Matthias Greuling / Venedig

Im Jahr 2020 gewann „Joker“ von Todd Phillips den Goldenen Löwen in Venedig, jetzt kehrt der Regisseur mit seinem Hauptdarsteller Joaquin Phoenix wieder an den Lido zurück: „Joker: Folie à Deux“ heißt das Sequel, und mit dabei ist diesmal auch Lady Gaga, die im Film als Harlequin auftritt. Weil Gaga Musikerin ist, kommt der zweite Film nicht als Comicadaption daher, sondern will eine Art Musical-Thriller sein, bei dem auch viel getanzt wird. „Das fand ich schwierig“, gesteht Phoenix beim Pressetermin in Venedig. 

Joaquin Phoenix (l.) mit Regisseur Todd Phillips. Foto: Katharina Sartena

Bereits beim ersten Film sorgte Phoenix für Schlagzeilen, als er bekannt gab, dass er für seine Rolle als Arthur Fleck im ersten „Joker“-Film 24 Kilogramm abgenommen hatte. Damals berichtete er, dass er hauptsächlich Salat und gedünstetes Gemüse gegessen habe, um das hagere Aussehen des Charakters zu erreichen.

Im extravaganten Ballkleid von Christian Dior und mit Schmuck von Tiffany & Co.: Lady Gaga. Foto: Katharina Sartena

„Ich werde nicht ins Detail gehen, was die Diät angeht, denn ich glaube nicht, dass das jemand wirklich hören will. Aber dieses Mal fühlte es sich etwas komplizierter an, weil wir so viele Tanzproben hatten, was beim ersten Film nicht der Fall war“, sagte Phoenix. „Es war also ein bisschen schwieriger, aber es war machbar. Aber ich bin jetzt 49, vielleicht sollte ich so etwas wirklich nicht mehr machen.“ Anschließend sagte er über Co-Darstellerin Lady Gaga: „Stefani hat auch viel abgenommen. Ich erinnere mich, als ich dich das erste Mal bei den Proben getroffen habe, und dann bist du weggegangen und als du zurückkamst, hattest du deutlich Gewicht verloren. Das war wirklich beeindruckend.“ Gaga selbst schwieg zu diesem Thema und fügte stattdessen hinzu: „Ich glaube, wir sind mit der Zeit in unsere Rollen hineingewachsen und haben jedes Detail perfektioniert.“

Wieviel er diesmal abgenommen hat, wollte Phoenix jedoch nicht verraten: „Denn dann redet man nur darüber, und es klingt so, als würde ein Schauspieler ständig betonen, wie viel er abgenommen hat. Am Ende war ich es selbst leid und wütend auf mich, dass ich so ein großes Thema daraus gemacht habe. Man macht einfach, was nötig ist. Für mich ist fix: Das werde ich nicht noch einmal machen“.

Liebes- und Musical-Thriller: „Joker: Folie à Deux“ (Foto: Warner Bros.)

„Joker: Folie à Deux“ setzt zwei Jahre nach den Ereignissen von „Joker“ ein und fügt der Geschichte des größten Batman-Widersachers ein völlig neues musikalisches Element hinzu. Arthur Fleck, jetzt Patient im Arkham State Hospital, verliebt sich in die Musiktherapeutin Lee (gespielt von Gaga). Gemeinsam erleben sie in ihren Wahnvorstellungen einen musikalischen Irrsinn, während Arthurs Anhänger eine Aktion starten, um ihn zu befreien.

Was ist nun aber das Besondere an der Musik im Film? „Der Ansatz sehr speziell und extrem“, sagt Gaga. „Ich würde nicht unbedingt sagen, dass es ein Musical ist. Es ist ganz anders. Die Art, wie die Musik eingesetzt wird, gibt den Charakteren eine Möglichkeit, das auszudrücken, was sie zu sagen haben, weil es nicht ausreicht, es einfach zu sagen.“ Die Vorbereitung für das Intonieren der Songs war jedoch ganz anders als man es als Popstar gewöhnt ist. „Es ging viel darum, die Technik zu verlernen und zu vergessen, wie man atmet, um den Song vollkommen aus der Figur heraus entstehen zu lassen“, sagte Gaga.

Trailer

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