Wenn ein Weltstar wie Robert Pattinson die Berlinale beehrt, dann schreien sich die Fans die Seele aus dem Leib. Neu für Pattinson ist: Dass er zunehmend männliche Fans hat.
Von Matthias Greuling, Berlin
Lässig gekleidet in T-Shirt und Jeanshemd setzt sich der 38-Jährige für ein paar Fotos eine rote Sonnenbrille auf – nimmt sie dann aber schnell wieder ab, sichtlich verlegen. Doch der Trubel um ihn hier am Potsdamer Platz scheint ihn kaum aus der Ruhe zu bringen, er begegnet ihm mit einem entspannten Lächeln. Auch das gesamte Team von „Mickey 17“, das für die Weltpremiere von Bong Joon Hos neuestem Werk nach Berlin gereist ist, wirkt ausgelassen und gut gelaunt.

Robert Pattinson übernimmt in der Sci-Fi-Komödie, die auf dem Roman „Mickey7“ von Edward Ashton basiert, die Hauptrolle als Mickey, ein sogenannter „Entbehrlicher“, der auf einer Weltraummission immer wieder für gefährliche Experimente geopfert wird. Nach jedem Tod wird er als Klon mit all seinen Erinnerungen erneut erschaffen – doch als plötzlich mehrere Versionen von ihm gleichzeitig existieren, gerät alles außer Kontrolle.
Szenen mit sich selbst zu spielen, sei eine außergewöhnliche Erfahrung gewesen, berichtet Pattinson in Berlin. Anfangs hatte er Zweifel, ob er den richtigen Flow finden würde, doch schließlich fand er Gefallen an der Herausforderung. Regisseur Bong Joon Ho schnitt bereits während der Dreharbeiten, sodass sie gemeinsam an den Szenen feilen konnten. Gefragt, was er seinem eigenen Klon sagen würde, antwortet Pattinson mit einem ironischen Grinsen: „Ich führe ohnehin ständig Selbstgespräche.“ Nach kurzem Zögern ergänzt er schmunzelnd: „Vielleicht würde ich ihn fragen, wie die Rückseite meines Kopfes aussieht?“
Was auffällt: In Berlin sind viele der Pattinson-Fans männlich. Pattinson bemerkte diese Veränderung in seiner Fangemeinde bereits: „Es ist seltsam, jetzt eine Menge männlicher Fans zu haben nach dem ‚Twilight‘-Hype. Das ist wirklich neu für mich.“

Auf der Pressekonferenz der Berlinale äußerte sich Pattinson auch noch begeistert über die Zusammenarbeit mit Bong Joon-ho: „Es ist wie nichts, was ich jemals zuvor getan habe. Der Film ist so verrückt, es ist ein völlig anderer Arbeitsstil. Es wird so viel geredet.“ Der Film thematisiert ethische Fragen und soziale Ungleichheiten in einer futuristischen Gesellschaft. Pattinsons Darstellung des Mickey Barnes wird als eine seiner bisher anspruchsvollsten Rollen angesehen. Neben Pattinson sind Naomi Ackie, Steven Yeun, Toni Collette und Mark Ruffalo in weiteren Rollen zu sehen. Nach der Premiere auf der Berlinale ist der Kinostart in Österreich für den 7. März 2025 geplant.
